08 Juli 2024

Kfz-Versicherung: Informationen über Haftpflicht, Kasko & Co.

EUROCOC team
08 Juli 2024 5 min lesen

Wer sein Auto versichern muss und keine Erfahrung damit hat, ist im wahrsten Sinne des Wortes verunsichert. Es gibt viele Fragen, die sich Autobesitzer stellen. Reicht eine Kfz-Haftpflichtversicherung oder sind Teil- oder Vollkasko besser? Was zahlt die Kaskoversicherung und wie hoch sind die Kosten? Welche Kfz-Versicherung ist zu empfehlen – und worauf ist zu achten? EUROCOC beantwortet die wichtigen Fragen, damit Ihr Auto bestmöglich versichert ist.

Wie unterscheiden sich die gängigen Kfz-Versicherungen?

Die verschiedenen Kfz-Versicherungen unterscheiden sich hinsichtlich der Kosten sowie dem Leistungsumfang. Die wichtige Grundversicherung, nämlich die Kfz-Haftpflichtversicherung, ist gesetzlich vorgeschrieben. Es ist also nicht möglich, ein Auto ohne Versicherung zu fahren. Daher müssen Autobesitzer bei der Zulassung bereits die eVB-Nummer der Versicherung vorlegen, bei Neuwagen zusammen mit den COC-Papieren sowie weiteren Dokumenten. Die optionale Kaskoversicherung, unterteilt in Teilkasko und Vollkasko, ist hingegen freiwillig und lohnt sich vor allem für (teure) Neufahrzeuge.

Folgende Schäden werden (in der Regel) von der Kfz-Haftpflichtversicherung übernommen:

·       Personen-, Sach- oder Vermögensschaden bei anderen Verkehrsteilnehmern

·       Schäden an verbundenen Anhängern oder Aufliegern

·       Schäden am eigenen Eigentum, beispielsweise an der Garage

·       ergänzender Versicherungsschutz für Mietwagen im Ausland

·       bei Nutzung entstandene Umweltschäden, etwa durch Ölverlust

·       oft auch Versicherungsfälle innerhalb Europas         

Was decken Teilkasko und Vollkasko zusätzlich ab?

Was ist bei der Teilkasko versichert? Eine Teilkaskoversicherung deckt zusätzlich noch Schäden durch Naturgewalten (Hochwasser, Sturm, Hagel, etc.) sowie Wildunfälle (oft nur Haarwild) ab. Auch Steinschläge und Risse sowie Beschädigungen an der Elektrik (Kurzschluss oder Marderschaden) und Diebstahl sind bei den meisten Kfz-Versicherungen abgedeckt. Und was zahlt die Vollkasko? Die Vollkaskoversicherung reguliert auch Schäden, die selbstverschuldet sind, oder durch Vandalismus entstehen.

Kfz-Versicherung: Auf welche Kriterien sollten Autobesitzer achten?

Jede Autoversicherung ist anders – und vermeintliche Schnäppchen entpuppen sich im Nachhinein als Flop, weil wichtige Leistungen fehlen oder bestimmte Schäden nicht abgedeckt sind. Damit Sie wissen, welche Kriterien für die Wahl der idealen Kfz-Versicherung wichtig sind, erklären wir Ihnen die empfehlenswerten Leistungen.

Deckungssumme als Hauptkriterium

Als Deckungssumme (auch Versicherungssumme genannt) wird der Maximalbetrag bezeichnet, den eine Kfz-Versicherung im Schadensfall zahlt. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestdeckungssumme beträgt 7,5 Millionen Euro für Personenschäden, 1,2 Millionen Euro für Sachschäden sowie 50.000 Euro für Vermögensschäden. Empfehlenswert ist es allerdings, eine allgemeine Deckungssumme von 50 Millionen oder sogar die Höchstdeckung von 100 Millionen Euro zu wählen.

Mietwagen und Auslandsschadenschutz

Mietwagen und Auslandsschadenschutz sind Zusatzleistungen der Kfz-Versicherung, die allerdings wichtig sein können. Da die Deckungssummen für Mietwagenschäden in einigen Urlaubsländern oft zu niedrig sind, greift im Schadensfall die eigene Kfz-Versicherung. Dieser Mietwagenschutz wird auch als „Mallorca-Police“ bezeichnet. Wer darauf achtet, dass die Kfz-Versicherung einen Auslandsschadenschutz bietet, erspart sich zudem Ärger, wenn es mit dem eigenen Auto im Ausland zu einem Unfall kommt.

Verzicht auf Einwand der groben Fahrlässigkeit

Dieser Punkt ist besonders wichtig, da die Kfz-Versicherungen normalerweise das Recht haben, ihre Leistungen zu kürzen, wenn der Schaden auf grobe Fahrlässigkeit zurückzuführen ist. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn eine rote Ampel überfahren oder die Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten wurde. Mit dem Verzicht auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit zahlt die Versicherung auch dann, wenn der Schaden durch fahrlässiges Verhalten verursacht wurde.

Neuwertentschädigung

Die Teil- oder Vollkaskoversicherung sollte eine sogenannte Neuwertentschädigung enthalten. Was bedeutet das? Neuwagen verlieren in den ersten Monaten besonders stark an Wert. Kommt es dann zu einem Unfall mit Totalschaden, Diebstahl oder ähnlichem, zahlt die Kfz-Versicherung in der Regel nur den Wiederbeschaffungswert, also den Wert, den das Fahrzeug direkt vor dem Unfall hatte. Ist eine Neuwertentschädigung vereinbart, wird dem Autobesitzer jedoch der Neuwert erstattet, sofern eine bestimmte Frist (idealerweise zwölf Monate) noch nicht verstrichen ist.

Versicherung von Folgeschäden

Autobesitzer sollten darauf achten, dass auch Folgeschäden mitversichert sind. Beispiel: Wenn ein Marder den Kühlschlauch durchbeißt, ist die Reparatur durch die Kfz-Versicherung abgedeckt. Wird der Schaden allerdings nicht gleich bemerkt, können Folgeschäden entstehen, bis zum kapitalen Motorschaden. Deshalb ist es wichtig, dass auch die Folgen eines Marderschadens und anderen Ursachen mitversichert sind.

Fahrerschutz, Elektroauto & Co.

Kfz-Versicherungen bieten beispielsweise auch einen Fahrerschutz an, der Schmerzensgeld und Verdienstausfall für die Insassen (nicht für den Verursacher!) übernimmt. Bei Elektroautos können zudem Schäden an der Batterie mitversichert werden. Welche Zusatzleistungen in diesem Fall wichtig sind und ob die Fahrerschutz Versicherung sinnvoll ist, müssen Autobesitzer*innen selbst entscheiden.

Fazit: Welche Kfz-Versicherung ist die Beste?

Es ist nicht einfach, die „beste“ Kfz-Versicherung zu finden, denn auf allgemeine Empfehlungen lässt sich nur schwer vertrauen. Schon vor dem Autokauf sollte die Versicherungen in die Überlegungen mit einbezogen werden, ebenso wie EG-Übereinstimmungsbescheinigung & Co. Welche Kfz-Versicherung die perfekte Wahl ist, hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von individuellen Voraussetzungen wie Wohnort, Nutzung des Autos oder Stellplatz. Im Zweifel hilft die Suche über die bekannten Vergleichsportale oder eine unabhängige Beratung, zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale.

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