19 Dezember 2023

Auto nach Italien verkaufen: Alle Grundlagen im Überblick

EUROCOC team
19 Dezember 2023 4 min lesen

Sie möchten ein Auto nach Italien verkaufen und wissen nicht, welche Herausforderungen auf Sie warten? Die gute Nachricht: Dank einheitlicher EU-Regelungen fällt der Autoverkauf nach Italien nicht schwer. Dennoch gilt es, einige Grundlagen und Voraussetzungen zu kennen, damit Sie von rechtlichen Konsequenzen oder den Gefahren eines Betrugs geschützt sind. Wir erklären Ihnen, wie Sie ein Fahrzeug nach Italien verkaufen können.

Auto von Deutschland nach Italien verkaufen – warum?

Ein Autoverkauf nach Italien kann sich lohnen, beispielsweise dann, wenn Sie Ihr Fahrzeug in Deutschland nicht verkauft bekommen, aber in Italien einen Käufer finden, der Ihnen einen angemessenen Preis bezahlt. Das ist meist bei seltenen Fahrzeugen der Fall, etwa bei Oldtimern oder Sportwagen. Aber auch Gebrauchtwagen werden häufig ins EU-Ausland veräußert. In jedem Fall sollten Sie sich überlegen, ob es sich wirklich lohnt, das Auto nach Italien zu verkaufen.

Autoverkauf nach Italien: Schritt für Schritt zum Erfolg

Damit der Autoverkauf nach Italien zum Erfolg wird, sollten Sie sich an die folgenden Schritte halten. Dank des europäischen Außenwirtschaftsgesetzes, kurz AWG, ist es nicht kompliziert, ein Auto ins EU-Ausland zu verkaufen. Nichtsdestotrotz sollten Sie die Grundregeln kennen.

Fahrzeug nach Italien verkaufen: Diese Unterlagen sind wichtig!

Der (meist lästige) Papierkram ist nicht zu vergessen, wenn Sie ein Fahrzeug nach Italien verkaufen, um sich vor Betrug und rechtlichen Schwierigkeiten zu schützen. Dabei steht vor allem der Kaufvertrag im Fokus. Beim internationalen Autoverkauf sollten Sie einen zweisprachigen oder englischen Kaufvertrag verwenden.

In jedem Fall ist es wichtig, dass Sie die Inhalte verstehen und an alle notwendigen Informationen zum Fahrzeug (Fahrgestellnummer, Laufleistung, Vorschäden, etc.) und den Vertragspartnern denken. Lassen Sie sich die originalen Ausweisdokumente des Käufers zeigen! Erst, wenn das Fahrzeug vollständig bezahlt wurde, übergeben Sie dem Käufer folgende Unterlagen:

  • Kopie bzw. Zeitausfertigung des Kaufvertrags
  • Zulassungsbescheinigung I (auch Fahrzeugschein)
  • Zulassungsbescheinigung II (auch Fahrzeugbrief)
  • vorhandene Scheck- und Garantiehefte
  • sämtliche Autoschlüssel bzw. Schlüsselkarten
  • falls vorhanden: passende COC-Papiere

Auto nach Italien überführen: Wie geht das am besten?

Sobald der Papierkram erledigt und die Dokumente übergeben wurden, ist in der Regel der Käufer für die Überführung nach Italien verantwortlich. Es ist allerdings auch möglich, dass Sie das Fahrzeug nach Italien exportieren müssen. Wichtigste Regel: Der Autoexport nach Italien ist mit deutschen Kennzeichen offiziell nicht erlaubt!

Sie benötigen spezielle Exportkennzeichen aus Deutschland bzw. Importkennzeichen aus Italien. Daher ist es am einfachsten, wenn das Auto auf einem Anhänger transportiert wird. Dafür benötigen Sie keine Zulassung, also weder Kennzeichen noch Versicherung.

Auto nach Italien exportieren, aber vorher in Deutschland abmelden!

Bevor Sie das Auto nach Italien überführen, sollten Sie sich um die Abmeldung in Deutschland kümmern. Geben Sie dem Käufer niemals die Kennzeichen mit, um ihn mit der Stilllegung in Italien zu beauftragen. Das ist nicht möglich! Laut Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV) §14 Abs. 2 kann die Abmeldung von Kraftfahrzeugen, die in Deutschland zugelassen sind, auch nur hierzulande erfolgen. Im schlimmsten Fall, wenn der Käufer sich nicht um die Abmeldung kümmert, zahlen Sie weiterhin Steuern.

Daher ist es wichtig, dass Sie vor dem Autoverkauf nach Italien selbst zur Zulassungsbehörde gehen und die Abmeldung unter Vorlage der Kennzeichen und Fahrzeugpapiere sowie Ihrer Ausweisdokumente vornehmen. Dafür müssen Sie mit Kosten von knapp 20 Euro rechnen.

Auto nach Italien importieren: Kosten, Zollgebühren & Co.

Dank der einheitlichen Regelungen in der EU ist der Handel mit Gebrauchtwagen zollfrei. Das bedeutet, dass der Käufer keine Zollgebühren muss, wenn er das gekaufte Auto nach Italien importieren möchte. Nach offiziellen Vorgaben ist es jedoch notwendig, eine formlose Anmeldung vorzunehmen, wenn der Kaufpreis des Fahrzeugs eine Grenze von 1.000 Euro überschreitet.

Weitere Besonderheiten gelten, wenn es sich um einen Neuwagen handelt. Dazu zählen alle Fahrzeuge, die weniger als 6.000 Kilometer gelaufen sind oder vor weniger als sechs Monaten erstmals zugelassen waren. In diesem Fall muss der Käufer das Auto in Italien versteuern und in Deutschland daher keine Mehrwertsteuer zahlen.

Auto nach Italien verkaufen – mit passenden COC-Papieren

Bei einem internationalen Autoverkauf ist es immer empfehlenswert, die sogenannten COC-Papiere mitzugeben, offiziell als EG-Übereinstimmungsbescheinigung bezeichnet. Diese Unterlagen sind ein Nachweis für den Käufer, dass das Auto den Anforderungen und Normen der EU entspricht und daher nicht nur in Deutschland, sondern auch in Italien zugelassen werden kann. Damit schaffen Sie ein weiteres Kaufargument. Sollten noch Fragen oder Unklarheiten bestehen, wie Sie die passenden COC-Papiere für Ihr Fahrzeug erhalten, hilft Ihnen EUROCOC gerne weiter.

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