Auf der Suche nach einem neuen Auto schauen viele Interessenten auch außerhalb der deutschen Landesgrenzen, zum Beispiel in Spanien. Wenn Sie ein Auto in Spanien kaufen, müssen Sie nicht viele Voraussetzungen beachten. Dank der EU-Zugehörigkeit gibt es nur wenige Einschränkungen, die zu beachten sind, wenn Sie ein Auto aus Spanien nach Deutschland importieren.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Auto aus Spanien importieren
Damit der Autoimport aus Spanien problemlos abläuft, sollten Sie einige Regelungen kennen, angefangen beim Autokauf über den Transport nach Deutschland bis zur Anmeldung beim Straßenverkehrsamt. Die gute Nachricht: Eine Einfuhr von Spanien nach Deutschland ist grundsätzlich unkompliziert.
Auto in Spanien kaufen: Welche Stolperfallen gibt es?
Bei der Suche nach einem geeigneten Fahrzeug sollten Sie mit Vorsicht handeln. Insbesondere bei Gebrauchtwagen aus Spanien ist gründlich zu prüfen, ob es sich möglicherweise um einen reparierten Unfallwagen handelt. Das können Sie durch die übermäßige Verwendung von Neuteilen oder die Prüfung der Lackdichte (mit einem speziellen Messgerät) erkennen.
Beim Privatkauf ist es immer wichtig, dass Sie sich die Ausweisdokumente des Verkäufers zeigen lassen. Schließen Sie einen Kaufvertrag ab und lassen Sie sich sämtliche Dokumente (Fahrzeugpapiere, Scheck- und Garantiehefte sowie vorhandene Werkstattrechnungen) aushändigen. Wichtig: Der Verkäufer muss sein Fahrzeug beim Straßenverkehrsamt in Spanien abmelden!
Wenn Sie ein neues Auto in Spanien kaufen, sind Sie beim professionellen Händler oft in guten Händen. Allerdings sollten Sie auch in diesem Fall nicht auf den rechtlich sicheren Kaufvertrag verzichten! Zudem ist es wichtig, dass Ihnen der Verkäufer die COC-Papiere aushändigt.
Darüber hinaus sollten Sie mögliche Bargeldobergrenzen in Spanien beachten. Einheimische dürfen nur bis zu 1000 Euro bar zahlen, bei Touristen liegt die Grenze bei 10.000 Euro. Daher wünschen sich seriöse Autoverkäufer oftmals die Überweisung auf das Bankkonto. Zahlen Sie allerdings niemals, ohne eine Gegenleistung zu erhalten!
Auto aus Spanien nach Deutschland transportieren
Die Überführung des Autos von Spanien nach Deutschland gilt als größte Herausforderung. Das liegt daran, dass Sie das Fahrzeug nicht mit deutschen Kennzeichen importieren dürfen! Sie benötigen ein spezielles Kfz-Kennzeichen aus Spanien, das Ihnen die Ausfuhr erlaubt. Daher ist es oft einfacher, wenn Sie das Auto auf einem Anhänger nach Deutschland importieren. In diesem Fall benötigen Sie keine Versicherung und kein Kennzeichen.
Alternativ können Sie eine Spedition damit beauftragen, das Auto von Spanien nach Deutschland zu importieren. Das ist meist etwas teurer, erspart Ihnen allerdings viel Arbeit und Aufwand.
Auto in Spanien kaufen und in Deutschland zulassen
Es ist möglich, ein Auto in Spanien zu kaufen und in Deutschland zuzulassen. In der Regel unterscheidet sich der Zulassungsprozess nicht von der klassischen Anmeldung beim Straßenverkehrsamt. Nach der Einfuhr aus Spanien haben Sie 30 Tage Zeit, um sich bei der Zulassungsbehörde zu melden. Bitte beachten Sie: Wenn Sie in Deutschland mit spanischen Kennzeichen weiterfahren, handelt es sich um einen Tatbestand der Steuerhinterziehung!
Damit die Zulassung in Deutschland problemlos abläuft, sollten Sie folgende Dokumente beim Straßenverkehrsamt vorlegen:
- gültige Ausweisdokumente (Personalausweis)
- elektronische Versicherungsbestätigung (eVB)
- Rechnung bzw. Kaufvertrag im Original
- spanische Fahrzeugpapiere (als Original)
- EU-Typengenehmigung
- SEPA-Lastschriftmandat für die Kfz-Steuer
- Mitteilung für Umsatzsteuerzwecke (bei Neuwagen)
Vergessen Sie nicht die wichtigen COC-Papiere!
Wenn Sie sich für einen Neuwagen aus Spanien entschieden haben, müssen Sie unbedingt an die sogenannten COC-Papiere denken. Sie erhalten diese Dokumente, offiziell als EU-Typengenehmigung oder EG-Übereinstimmungsbescheinigung bezeichnet, von Ihrem Händler. Dieses Dokument, das seit einigen Jahren für alle Neufahrzeuge ausgestellt wird, gilt als „europäische Betriebserlaubnis“.
Die Unterlagen bescheinigen Ihnen, dass das Auto den allgemeinen Normen und Anforderungen der EU entspricht und somit für eine Zulassung in Deutschland geeignet ist. Bei Gebrauchtwagen, die in Spanien schon einmal angemeldet waren, sind die COC-Papiere in der Regel nicht erforderlich. Allerdings kann es nicht schaden, die Genehmigungen bei der Zulassung vorzulegen. Sollte Ihnen der Händler keine Papiere aushändigen, hilft Ihnen EUROCOC gerne weiter.
Autoimport aus Spanien: Welche Kosten fallen an?
Wenn Sie ein Auto aus Spanien nach Deutschland importieren, fallen dabei nur geringe Kosten an. Da es sich um einen Autoimport innerhalb der EU handelt, müssen Sie keine Zollgebühren in Spanien oder Deutschland zahlen. Eine Anmeldung ist beim Zoll nicht erforderlich, sodass der Verwaltungsaufwand gering ausfällt. Sie müssen daher ausschließlich mit Kosten für den Transport und die Ummeldung rechnen. Zudem ist entscheidend, ob es sich um einen Neu- oder Gebrauchtwagen handelt.
Als Neuwagen gelten alle Fahrzeuge, die weniger als 6.000 Kilometer gelaufen sind oder deren Erstzulassung weniger als sechs Monate zurückliegt. In diesem Fall zahlen Sie in Spanien lediglich den Nettopreis, da Sie das Fahrzeug in Deutschland versteuern müssen. Die Einfuhrumsatzsteuer beträgt 19 Prozent vom Nettopreis. Melden Sie sich innerhalb von zehn Tagen nach der Überführung beim Finanzamt, um den Neuwagen anzumelden.
Wenn Sie ein gebrauchtes Auto in Spanien kaufen, wird die Mehrwertsteuer in Spanien bezahlt. Sie müssen in Deutschland keine Anmeldung vornehmen und können sich direkt um die Zulassung beim Straßenverkehrsamt kümmern.